Der Film Mary & Max erzählt die Geschichte zweier Außenseiter originell und stereotyp.
Die Atmosphäre ist düster, die Lebensbedingungen der Australierin Mary und des New Yorker Max sind es auch. Beide kommen mit den Regeln der Gesellschaft nicht gut klar und sind einsam. Diese Einsamkeit zeigt sich im dominanten Grau-Braun des Films. Umso mehr leuchtet an verschiedenen Punkten das Rot, wenn Mary und Max lebendig werden und wenn sie ihre auf seltsame Weise schöne Freundschaft leben. Max akzeptiert sein Anderssein wie seine Augenfarbe, Mary versteht das anfangs nicht – auch Außenseiter missverstehen sich eben –, doch als Max Marys Fehlerhaftigkeit akzeptiert, wird die Freundschaft wunderbar. Davon handelt die Geschichte, unaufdringlich und originell erzählt. Aber warum nur muss Max sterben, als Mary ihn endlich – mit der nächsten Generation in Gestalt ihres Kindes auf dem Rücken – besucht? Leider klingt hier das Stereotyp an, dass Unnormale eben sterben müssen, ehe sich ihre Sehnsucht nach Freundschaft erfüllt. Schade.
Mary & Max – oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet? (Australien 2009; Regie: Adam Elliot)
Susanne Hartwig