Defekte

Schönheit und Defekte liegen im Auge des Betrachters.

Der Professor für Behindertenpädagogik Wolfgang Jantzen schreibt von einer „Pädagogik der Befreiung“. Wenn wir es schaffen, „den gesellschaftlichen Raum der Ausgegrenzten gemeinsam mit diesen zu bewohnen“, dann wird sich auch unsere Auffassung von Defekten verwandeln. Mir gefällt die Idee! Was sollte ein Defekt in einem gemeinsam bewohnten Raum sein, frage ich mich nämlich. Wenn wir gemeinsam einen Raum gestalten, hat niemand einen Defekt. Erst kommt die Aussonderung, dann der Defekt. Nicht umgekehrt.

(Wolfgang Jantzen, „Sondereltern: Zur Situation von Familien mit sehr schwer geistig behinderten Kindern.“ In: Behinderte Menschen 3 (2018), S. 39-46).

Susanne Hartwig