Ich glaube, es ist eine gute Übung für Forscher:innen, ihre Ergebnisse auch in Einfacher Sprache vorzustellen.
Warum werden Forschungsergebnisse eigentlich nicht standardmäßig von einer Zusammenfassung in einfacher Sprache begleitet? Alles wird dann verständlicher: was der Ausgangspunkt ist, welche Methoden zur Anwendung kommen, welche Ziele erreicht wurden und welche verändert werden mussten. Das würde nicht nur allen helfen, die Schwierigkeiten mit dem Lesen haben, sondern auch Menschen, die sich mit dem Thema überhaupt nicht auskennen oder die nicht dieselbe Sprache sprechen wie die Forschenden. Darüber hinaus hätte die Zusammenfassung der Forschungsarbeit in Einfacher Sprache noch zwei Nebeneffekte, die sich positiv auf die Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung auswirken könnten: Der oder die Forschende müsste sich in eine andere Sprachform eindenken und jede/jeder Lesende könnte dieses “Eindenken in eine andere Sprachform” lesend ebenfalls erfahren. Ob das für alle Forschungsarbeiten gilt? Zumindest, so glaube ich, für Forschungsarbeiten im Bereich der Disability Studies.
Susanne Hartwig