Leider ist der Film Coda (USA 2021, Regie: Siân Heder) belanglos.
Eine Sängerin in einer Familie von Gehörlosen? Eigentlich eine originelle Intrige. Aber die ist ja auch vom Vorgängerfilm abgekupfert (La famille Bélier. Frankreich 2014, Regie: Éric Lartigau). Eigenständig Originelles bringt Coda nicht. Kein Ringen mit dem Anderssein der Angehörigen; kein wirklicher Graben zwischen denen, die hören, und denen, die nicht hören; Gebärdensprache einfach eine Lautsprache ohne Laute (und nicht etwa eine Sprache mit ihrer eigenen Logik und Poesie); und Gehörlosigkeit einfach nur als Nicht-Hören-Können. Die Geschichte ist schnell erzählt: Tochter Ruby will singen, aber die Familie braucht eine Übersetzerin; am Ende darf Ruby singen. Na und?
Susanne Hartwig