Soll man eher optimistische oder eher pessimistische Darstellungen von Menschen mit „geistiger“ Behinderung zeigen?
Optimistische Darstellungen („Schau mal, was dieser Mensch alles geschafft hat!“, „Schau mal, wie gut dieser Mensch in die Gemeinschaft eingebunden ist!“) können inspirieren und Mut machen. Oder einschüchtern, Missstände vertuschen, Schuldgefühle oder Gefühle von Unzulänglichkeit hervorrufen. Pessimistische Porträts („Da ist noch viel zu tun in der Gesellschaft!“, „Diskriminierung und Ausgrenzung sind immer noch sehr stark!“) können dazu führen, dass sich Menschen zusammenschließen, um etwas zu verändern. Oder Resignation fördern und Gleichgültigkeit. Es gibt keinen Königsweg. Jede Darstellung ist ein Wagnis.
Susanne Hartwig