In dem spanischen Film über das Geschwisterpaar León und Olvido sind die Menschen mit Down-Syndrom nicht immer nett.
Die komischen Szenen des Films sind richtig grotesk, oft schon schwarzer Humor: Leóns Aneinanderreihung von Floskeln zu unpassenden Gelegenheiten oder sein Missverstehen von Doppeldeutigkeiten. Einen Höhepunkt erreicht die Mischung aus Komik und Tragik, als León im Krankenhaus seinem Freund Jonathan (beide mit Down-Syndrom) nüchtern und rational geradezu beweist, dass er sterben wird, um dann Jonathans Lebensweg mit dem lapidaren Satz zu kommentieren: „So viel Vorbereitung und dann das!“ Das Gespräch endet damit, dass beide Männer über die Marke des Autos spekulieren, das Jonathan überfahren hat. Diese Groteskkomik ist erfrischend neben all den gut gemeinten Komödien oder schlecht gemachten Tragödien, in die Filme über Menschen mit ‚geistiger‘ Behinderung oft ausarten (León y Olvido; Spanien 2004; Regie: Xavier Bermúdez).
Susanne Hartwig